Über Arbeitssucht

In den letzten Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der Konzeptualisierung und Forschung zur Arbeitssucht erzielt. Sie ist definiert als eine Verhaltenssucht mit substanzabhängigen Symptomen wie Entzug, Toleranz, Stimmungsänderung oder Konflikten. Zwei Hauptfaktoren machen es zu einer der bedeutendsten Herausforderungen in der Organisationspsychologie und im Gesundheitswesen des 21. Jahrhunderts. 

Arbeitssucht ist eines der am weitesten verbreiteten Suchtverhalten

Erstens zeigen Studien zur Arbeitssucht, dass sie weiter verbreitet ist als die meisten anderen Suchtverhalten. Je nach Land könnten etwa 6 bis 201 TP4T der Arbeitnehmer betroffen sein, und solche Prävalenzunterschiede hängen wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad mit Faktoren auf Makroebene wie Arbeitsmarktregulierungen, Beschäftigungsstabilität und Sozialfürsorgesystemen zusammen. 

Arbeitssucht verursacht erhebliche individuelle, soziale und wirtschaftliche Schäden

Zweitens ist Arbeitssucht eng mit hoher Arbeitsbelastung, chronischem und erheblichem beruflichem Stress und Burnout verbunden. Darüber hinaus wirkt es sich erheblich auf die familiäre Dysfunktion und das allgemein problematische soziale Funktionieren aus. Hinzu kommt, dass es tendenziell mit einer verminderten Produktivität zusammenhängt. Mit anderen Worten, es hat erhebliche negative Folgen für die betroffenen Personen, ihnen nahestehende Personen und die Empfänger ihrer Arbeit. Derzeit gibt es genügend empirische und theoretische Voraussetzungen, um den Zusammenhang zwischen Arbeitssucht und der globalen Krankheitslast näher zu betrachten. Seine hohe Prävalenz, gepaart mit erheblichen und weit verbreiteten negativen Auswirkungen, macht es wahrscheinlich, dass es einer Bevölkerung erheblichen Schaden zufügt und die medizinischen und sozialen Versorgungssysteme beeinträchtigt.

Berufsbedingter Stress und hohe Arbeitsbelastung werden zunehmend als wesentliche Mitverursacher von Krankheiten und Störungen anerkannt, die Hauptbestandteile der globalen Krankheitslast darstellen. Eine detailliertere Definition von Burn-out wurde kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die elfte Revision der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen, was eine wachsende Anerkennung der Rolle professioneller Arbeit in der psychischen Gesundheit widerspiegelt.

Eine übermäßige Beschäftigung mit Produktivität unter Ausschluss von Vergnügen und zwischenmenschlichen Beziehungen ist ein klinisch anerkanntes Problem, ein Symptom einer Zwangspersönlichkeitsstörung (OCPD). Immer mehr Beweise deuten jedoch darauf hin, dass unkontrollierbare Überarbeitung mit einer Suchterkrankung, der sogenannten „Arbeitssucht“ oder „Arbeitssucht“, zusammenhängt, die zu einer verringerten Produktivität und erheblichen Schäden für den Einzelnen und andere Menschen in seinem Umfeld führt. OCPD scheint einer der Hauptrisikofaktoren zu sein. Dennoch deuten die vorliegenden Studien darauf hin, dass die Arbeitssucht mit ihrer Ätiologie, Symptomatologie, Epidemiologie und ihrem Verlauf eine eigenständige klinische Entität und Suchterkrankung ist. Sie als solche anzuerkennen, hat tiefgreifende Konsequenzen für ihre soziale Wahrnehmung, Identifizierung, Prävention und Behandlung. Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass die Studiensucht für einige Personen eine frühe Form der Arbeitssucht ist.

Bisher gab es nur begrenzte Bemühungen, die Rolle der Arbeitssucht bei den Folgen von beruflichem Stress und hoher Arbeitsbelastung zu untersuchen. Derzeit ist unser Wissen über Risikofaktoren der Arbeitssucht auf Mikro-, Meso- und Makroebene und die Wechselwirkungen zwischen ihnen begrenzt. Dieser Bereich der Forschung und des klinischen Wissens litt unter einem Mangel an systematischer Forschung und integrierten Bemühungen von Experten aus der ganzen Welt. Unser Projekt zielt darauf ab, diese Einschränkungen zu überwinden und qualitativ hochwertiges Wissen über Arbeitssucht bereitzustellen.

In diesem Abschnitt finden Sie einen Überblick zum Thema Arbeitssucht basierend auf den aktuellsten wissenschaftlichen Daten.

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